ZBZ und Sparkasse Witten vergeben Wittener Gründerpreis Medizinwirtschaft

Am Mittwochabend, 26.01.11 um 18.15 Uhr war es so weit. Über 50 Gäste waren im Rahmen des bundesweiten Businessplan Wettbewerbes Medizinwirtschaft der Startbahn MedEcon Ruhr ins ZBZ nach Witten gekommen und warteten gespannt auf die Prämierung des Wittener Gründerpreises. Prof. Dr. Stefan Zimmer, wissenschaftlicher Direktor der Universität Witten/Herdecke, skizzierte stellvertretend für die Jury die TOP 5 der eingereichten Wettbewerbsbeiträge und spannte die erwartungsvolle Zuhörerschaft auf die Folter. Einen Preis verdient hätten sie alle, aber nur einer konnte der erste sein.

Das Rennen machte die 26-jährige Nina Kloster (Bildmitte) mit ihrer wegweisenden Erfindung zur Reinigung der Interdentalräume. Sie entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut Umsicht in Oberhausen und zukünftig unterstützt durch ZBZ und Universität Witten/Herdecke, Sparkasse und Wirtschaftsförderung ein Produkt zur schonenden aber effektiven Reinigung der Zahnzwischenräume. Gerade dort können die Biofilme, die die meisten Menschen als Plaque kennen, Karies und Mundgeruch verursachen. Mit der Erfindung von Frau Kloster soll diesen Problemen zukünftig begegnet werden. Ohne zu viel Geheimnisse aus der bisherigen Forschung preiszugeben, verrät Sie: „Ein wichtiger Baustein meiner Produktentwicklung ist der Einsatz neuartiger Materialien. Mein Job als Doktorandin am Fraunhofer Institut Umsicht hat mir sehr geholfen. Wir entwickeln dort neuartige Materialien, deren Eigenschaften aus der Natur abgeschaut sind (Bionik). Schnecken z. B. „grasen“ Biofilme in der Natur sehr erfolgreich mit ihrer ganz besonderen Zungenstruktur ab. Das Prinzip ist vorbildlich. Eigentlich wollte ich mit der Unternehmensgründung noch ein Jahr warten. Durch die tolle Resonanz aus der Jury und die Rahmenbedingungen im Zahnmedizinisch-Biowissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten waren für mich entscheidend. Nun wage ich den Sprung ins kalte Wasser und werde mein Unternehmen in Witten gründen.“

Für Leif Grundmann, Geschäftsführer des ZBZ und Organisator des Wittener Gründerpreises Medizinwirtschaft, bot der gelungene Abend noch weitere Gründe für einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft: „Das spannende Siegerprojekt ist noch weit entfernt von einem profitablen Unternehmen, aber es hat enorm viel Potenzial und Strahlkraft. Genauso erfreulich ist aber die tolle Resonanz auf unseren Gründerpreis. Kurz vor Weihnachten wurde der Preis mit einer sehr kurzen Bewerbungsfrist ausgeschrieben. Wir waren nicht sicher, ob wir so kurzfristig überhaupt qualifizierte Beiträge erhalten würden und nun waren es so viele und interessante Geschäftspläne, dass wir den Preis fünfmal hätten vergeben können. Dabei reichte das Spektrum von einem Unternehmen für Zahnimplantate über Abrechnungsdienstleistungen bis zu einer mobilen dentalen Behandlungseinheit und einer vollautomatischen Zahnwaschstraße. Wir werden all diese Ideen nun weiter begleiten und den Gründerpreis mit unseren örtlichen Partnern Sparkasse Witten, Wirtschaftsförderung und Universität Witten/Herdecke sowie der Startbahn MedEcon Ruhr GmbH 2011 erneut ausschreiben. Mit Unterstützung der Sparkasse Witten ist der Preis auf 5.000 € bar dotiert, Beratungsangebote durch Wirtschaftsförderung und Uni, sowie ein maßgeschneidertes Gründerbüro oder –labor im ZBZ runden das Paket ab.“

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Leif Grundmann (info@zbz-witten.de)

Preisträgerin Nina Kloster (4.v. l.) nahm den Wittener Gründerpreis Medizinwirtschaft entgegen. Es gratulierten die Jurymitglieder (v. l.): Dr. Heike Rumpf (Startbahn Ruhr), Klaus Völkel (Wirtschaftsförderung Witten), Olaf Michel (Sparkasse Witten), Prof. Stefan Zimmer (Uni Witten/Herdecke) und Leif Grundmann (ZBZ Witten GmbH). Foto: Jörg Fruck